Jahresbericht 2018

Auch unser 23. Jahr mit Akita in Not war ein turbulentes Jahr mit vielen in Not geratenen Hunden.

Im Jahr 2018 wurden insgesamt 57 Not-Hunde vermittelt:

  • 45 Akitas aus Deutschland,
  • 12 Akitas aus dem Ausland.

Bilder und Infos der vermittelten Akita in Not Hunde finden Sie unter Vermittelte Nothunde 2018.

Erfreuliches

Ähnlich wie 2017 fing auch 2018 mit der Übernahme von beschlagnahmten Hunden an. Dieses Mal waren es erwachsene Hunde teilweise mit Welpen. Sie konnten wieder vorübergehend in einer Hundepension untergebracht werden und nach und nach einschließlich ihrer Mütter in gute Hände abgegeben werden. Eine Hündin kam trächtig zu uns. Nachdem sie ihre Welpen geworfen hatte, von denen einige nicht lebensfähig waren, konnte auch sie und ihr Nachwuchs gut vermittelt werden.

Besonders haben wir uns auch über die Vermittlung von Lara gefreut. Nachdem ihr Herrchen gestorben war, wurden wir von den Nachbarn um Unterstützung bei ihrer Vermittlung gebeten. Bei den Nachbarn konnte sie leider nicht bleiben. Mit Hilfe einiger Nachbarn und des Rechtsanwalts, der sich um das Erbe kümmerte, konnten wir für Lara ein neues Zuhause bei einem anderen ehemaligen Nachbarehepaar finden, bei dem sie sich sehr gut eingelebt hat (siehe dazu Unser erstes halbes Jahr mit Lara).

  • Wolly, der Langhaar-Junghund, Lou, Buddy3, Akiro3, Nero2, Hachiko3 und Sam3 konnten in ihrem Zuhause und Naima in ihrer Pflegestelle bleiben.
  • Buddy2 erhielt eine Chance bei „Start ins neue Leben“ und Gina2 und Nadya erhielten eine neue Chance durch eine zweite Vermittlung in ein neues Zuhause.
  • Akira5 aus Österreich, Hanzo aus der Schweiz, Kaiko, Sönam und Daitan fanden ganz schnell einen neuen Platz innerhalb weniger Wochen.
  • Die Rüden Kuma3 und Dex sind leider über die Regenbogenbrücke gegangen.

Trauriges

Wie in den vorherigen Jahren gab es wieder Beißvorfälle mit Akitas, die aufgrund dessen teilweise nicht mehr beim Besitzer bleiben durften. Das beweist, wie unglaublich wichtig es ist, einem Akita von Anfang an eine gute und konsequente Erziehung zu geben.

Wenig hilfreich ist es, den Hund allein in fremde Hände zu einem Ausbilder oder in eine Hundeschule zu geben. Bei einem uns berichteten solchen Fall wurde der Akita vom Ausbilder beim Besitzer abgeholt und anschließend beim Tierarzt mit Medikamenten ruhig gestellt. Als es im Zwinger der Hundeschule doch zu einer Auseinandersetzung zwischen Ausbilder und Akita kam, starb der Hund keine 6 Stunden nach Abholung an Herzversagen. Tun Sie Ihrem Hund eine solche Tortur nicht an. Sie wissen nicht, mit welchen Mitteln Ihr Hund ausgebildet wird, und ob er Ihnen anschließend genauso gehorcht wie dem Ausbilder, ist sehr fraglich.

Hinweise auf Akitas, die ein neues Zuhause suchen

Viele kennen die Notfälle bei Facebook und anderen Vermittlungsportalen. Akita in Not erhält viele Hinweise speziell von Facebook, wo Leute unkritisch solche Notfälle an Akita in Not weiterleiten. Oft steht noch nicht mal ein auffindbarer Ansprechpartner dabei.

Hinweise auf Tierheim-Akitas erreichen uns auch regelmäßig.

Natürlich freut uns die Aufmerksamkeit dieser Personen, aber ...

... Akita in Not wird nicht mehr von sich aus aktiv. Wir stellen solche Hunde erst nach einer ANFRAGE durch das Tierheim, Tierschutzorganisation oder Besitzer vor.

Was können Sie tun?

Weisen Sie einfach auf Akita in Not hin (was viele Akitaner schon machen).

Berichte über vermittelte Akitas

2018 erhielten wir die folgenden Geschichten von Leuten, die einem Not-Akita ein neues Zuhause gegeben haben:

Fazit

Wir werden immer wieder per E-Mail oder auf Facebook angesprochen, warum wir Notakitas nur an akitaerfahrene Zuhause abgeben wollen. Die meisten Akitas werden jedoch nicht ohne Grund abgegeben.

Immer mehr, besonders junge Leute kaufen Akitas oder lassen sie sich schenken. Der Hund soll neben dem bereits schon sehr gefüllten Leben „herlaufen“ ohne dass der Besitzer großen Aufwand betreiben muss. Das Ergebnis ist häufig ein völlig unerzogener Hund in der Pubertät, der unbequem geworden ist und in ein neues Zuhause vermittelt werden soll.

Wird er in ein akita-unerfahrenes Zuhause vermittelt, kann es gut gehen, wenn die Neubesitzer bereits Erfahrung mit Nothunden beziehungsweise besonders anspruchsvollen Rassen hatten, dann sind wir auch froh, wenn sich solche Leute melden.

Leider melden sich aber meist wieder junge Leute, die zwar ein gutes Herz, aber leider keine Erfahrung in der Umerziehung eines verzogenen Akitas haben, vermutlich die falsche oder mangelnde Erziehung des Vorgängers fortsetzen und uns den Hund einige Monate später wieder zur Vermittlung geben – auf Kosten des armen Akitas.

Daher bitten wir um Verständnis, dass wir der in Not geratenen Akitas zuliebe kein Risiko eingehen und nur eine Vermittlung in erfahrene Hände empfehlen und unterstützen.

siehe dazu Warum Akita-Erfahrung?

Dank

Noch einmal hatten wir eine Flutwelle von Spenden, insbesondere für die Unterbringung der beschlagnahmten Hunde für insgesamt fast ein halbes Jahr. Ohne die vielen, teilweise sehr großzügigen Spenden, hätten wir das nicht stemmen können. Genauso wie die zunehmende Anzahl von Helfern bei Vor- oder Nachkontrollen, als Akita-Pate oder Berater oder letztendlich als neues Zuhause für einen Notakita. Dafür möchte ich mich hier noch einmal ganz herzlich bedanken. Auch bin ich sehr dankbar, dass uns einige Neubesitzer von Notakitas an ihrem Leben mit dem neuen Familienmitglied durch Videos, Fotos, Emails oder Briefe teilhaben lassen, was wir dann auch gerne auf unserer Seite veröffentlichen.

Dank Beate Pürners unglaublichen Einsatz, womit sie nicht nur unsere Website fast täglich aktualisiert und perfektioniert, sondern auch den Überblick über die Vermittlungen und Anfragen hat, kann ich mich fast ausschließlich um die Erziehungsfragen kümmern, die mich täglich erreichen. Durch deren Beantwortung bzw. Training mit den Besitzern kann ich immer wieder erreichen, dass ein Akita nicht abgegeben wird, sondern im bisherigen Zuhause bleiben kann. Vielen lieben Dank, Beate.

Vielen Dank an euch alle
Eure Gabriela Richard für Akita in Not
im April 2019

Die Vermittlungen 2018 in Zahlen und Übersichten

Hinweis: Als vermittelt zählen der besseren Übersichtlichkeit halber alle Hunde, die aus den aktuellen Vermittlungsgesuchen herausgenommen wurden. So auch die Hunde, die dann doch in ihrem alten Zuhause bleiben, weil sich dort eine positive Lösung ergeben hat.

2018 wurden mit 57 geringfügig weniger Hunde als 2018 vermittelt, aber die Zahl der zu vermittelnden Hunde steigt immer weiter.

Vermittlungsdauer 2018

Leider steigt nach wie vor die Anzahl der zu vermittelnden Hunde:

  • Den 57 vermittelten Hunden standen 91 neue Hunde gegenüber, die ein neues Zuhause suchen.
  • Ende 2018 suchten noch 34 Hunde ein neues Zuhause.

Für jeden vorzustellenden Akita schicken wir Tierheim, Tierschutzorganisation oder Privatpersonen einen Fragebogen. Er enthält 23 Fragen, teilweise mit Unterfragen.

Der Fragebogen ist kontinuierlich gewachsen. Als letzte Neuerung fragen wir nach der Chipnummer. Privatleute müssen zusätzlich den Euro/Impfpass fotografieren.

2018 verschickten wir 123-mal den Fragebogen. Der Rücklauf betrug etwa 50%.

Woran liegt das zögerliche Ausfüllen?

  • Wir weisen schon im Fragebogen darauf hin, dass die Vermittlungsdauer für einen Notakita normalerweise bei 2-3 Monaten liegt, wenn der Akita keine gravierende Defizite hat.

Viele Notakitas wurden unüberlegt auf die Schnelle angeschafft. Jetzt soll das "Loswerden" genauso schnell gehen.

  • Wir weisen auf den gesättigten Akita-"Markt" hin

Akita in Not hat kaum Anfragen von KOMPETENTEN Interessenten. Bei eBay und Konsorten hat man das Gefühl, dass jeder gewissenlose Mensch Akita-Welpen erzeugt und sie an jeden Hansel verkauft mit dem falschen Versprechen, dass ein Akita ein einfacher Hund sei und überhaupt keine Anforderungen stelle.

  • Wir empfehlen eine Schutzgebühr [was nichts kostet ist auch nichts wert]. Der Betrag sollte zwischen 250,00 und 400,00 € liegen. Die Tierheime verlangen auch einen Betrag in dieser Größenordnung.

Die "niedrige" Schutzgebühr schreckt Vermehrer ab, die ihre "übrig gebliebenen Junghunde" über Akita in Not lancieren wollen. Bei Junghunden prüfen wir genau, ob sie nicht von Strohmänner/frauen für die Vermehrungsmafia kommen.

Vermittlungsdauer 2018

Über die Hälfte der zu vermittelnden Hunde (56%) fand bereits innerhalb von 3 Monaten ein neues Zuhause. Fast ein Drittel (29%) der vermittelten Hunde musste länger als ein halbes Jahr auf die Vermittlung warten.

Ende 2018 hatten wir mehrere "Ladenhüter", die bereits seit mehr als 2 Jahren auf ein neues Zuhause warteteten.

Alter bei der Vorstellung

Die Hunde zwischen 1 und 4 Jahren (72%) suchten in 2018 besonders häufig ein neues Zuhause. Bei den Hunden bis 3 Jahren (58%) waren die Besitzer oft überfordert.

Monatlich vermittelte Hunde

Monatlich vermittelte Hunde

Für alle Nothunde erhielten wir 200 Anfragen. Jeder Interessent muss eine Selbstauskunft ausfüllen, damit wir uns ein genaueres Bild über ihn machen können.

15% (+) waren vorbehaltlos "akita-geeignet", weil sie bereits Akita-Erfahrung hatten, oft war der eigenen Akita verstorben oder ein Zweit-Akita wurde gesucht.

Bei 48% (?) waren Nachfragen und ausführliche Telefonate notwendig, um die Eignung zu klären. Oft waren das Interessenten, die zwar keine Akita- aber Erfahrung mit schwierigen Hunderassen hatten.

Nur noch 37% der Anfragen kamen von nicht geeigneteten Interessenten (-) (2017 ware es noch 46%). Sei es, dass sie überhaupt keine Akita-Erfahrung haben, sei es, dass sie die Beschreibung zum Nothund nicht richtig gelesen oder nicht verstanden haben.

Beispiele:

  • Hund sucht Einzelplatz, aber es sind andere Hunde vorhanden.
  • Eine ländliche ruhige Umgebung mit Garten wird gesucht, aber der Interessent wohnt ohne Garten mitten im Stadtzentrum.

Statistiken für 2014-2018 im Vergleich

Abgabegrund

Abgabegrund

Abgabegrund 2014 2015 2016 2017 2018
Überforderung 4 8 9 7 12
ausgesetzt 8 6 8 7 10
Zeitmangel 4 6 6 9 4
Trennung 2 4 5 2 4
Krankheit 5 2 5 4 4
Umzug   6 3   3
schlechte Haltung   3 2 9 5
Unverträglichkeit 2 1 2   1
Beißvorfall Hund 1   1 3 1
nervös bei Kindern 1   1 1 1
Geldnot 1   1 1  
Beschlagnahme     1 15 4
Beißvorfall Erwachsener   1 1 1 3
Beißvorfall Kind 3     1 1
Besitzer verstorben 1 3     4
Malörchen 3 1      
Pflegefall   1      
Summe 35 42 45 60 57

Immer mehr Hunde (12) suchen aus Überforderung ein neues Zuhause. Meist sind das Besitzer, die unüberlegt und auf die Schnelle einen Hund über eBay und anderen Marktplätze erworben haben. Oft ohne Rassekenntnis, denen weichgespülten Beschreiben der Vermehrer Glauben schenkend. Die ausgesetzten Hunde (10) stammen vorwiegend aus dem Ausland.

Geschlecht (Rüde/Hündin)

Geschlecht

Fast 70% der Nothunde sind Rüden.

Rasse

Rasse

Als "Sonstiges" haben wir nur noch eine Shiba-Mix-Hündin vermittelt. Seit Längerem verweisen wir Shiba-Besitzer direkt an externer Link Japaner suchen ein Zuhause, eine Gruppe von Shiba-Besitzern.

Alter bei Vorstellung

Alter bei der Vorstellung

abgebende Stelle

abgebende Stelle

Herkunftsland

Herkunftsland

Herkunftsland 2014 2015 2016 2017 2018
D 24 33 35 52 45
Frankreich 1   1    
Griechenland     1    
Irland 1   1    
Österreich   1 2 4 5
Polen     1    
Rumänien 1   1 1 1
Schweiz 1 1   1 1
Slowakei 1     1 2
Spanien   4 1 1  
Ungarn 5 3 2   2
Zypern 1       1
Summe 35 42 45 60 57

aus der Vermittlung, weil …

aus der Vermittlung, weil ...

2018 blieben 8 Hunde schließlich doch in ihrem alten Zuhause. Durch die langen Vermittlungszeiten arbeiten wohl mehr Leute mit ihrem Akita an einem guten Zusammenleben.

Vermittlungsdauer

Vermittlungsdauer

Anzahl vermittelte Hunde je Monat

Anzahl vermittelte Hunde /Monat

Anzahl vermittelte Hunde Jahresüberblick

Anzahl vermittelte Hunde Jahresüberblick

2018 kamen mehr Nothunde in die Vermittlung als wir vermitteln konnten. Zum Jahresanfang hatten wir 28, am Jahresende 34 Nothunde. 65 neue Nothunde kamen im Lauf des Jahres dazu. Insgesamt konnten wir 57 Hunde aus der Vermittlung nehmen, weil sie ein neues Zuhause fanden oder im alten Zuhause blieben.

siehe auch

Seitenanfang