Luna - ein Secondhand-Akita zieht bei uns ein

Bericht über die vermittelte Nothündin Luna
von Sabine Jandl

Im August 2005 zog Luna bei Familie Jandl ein.

Villigen 17.06.2006

Vor genau einem Jahr mussten wir schweren Herzens, für uns viel zu früh, unsere Husky-Hündin Leitha einschläfern lassen. Sie hinterließ eine grosse Lücke und uns war bald klar, dass diese nur durch Nordländer wieder gefüllt werden konnte. Einen Husky wollten wir aber nicht mehr und da uns die Akitas ebenfalls sehr gut gefallen, war bald klar, dass es ein Akita sein sollte.

Da Akitas nicht ganz einfach Hunde sind und schon gar nicht, wenn sie in ein bestehendes Rudel integriert werden müssen, dachten wir eher an einen Welpen - aber manchmal kommt es ganz anders als man denkt.

Am 01.08.2005 schickte uns unsere Nachbarin ohne Worte einen Link zu Lunas Vermittlungsseite, auf der folgendes nachzulesen war:

Luna   Luna
Luna

Luna ist eine 1,5 Jahre Akita-Mixhündin (gew. am 04.09.2003). Sie ist eine liebe, freundliche und sehr temperamentvolle Hündin.

Luna wünscht sich ein Zuhause bei sportlichen Menschen mit Hundeerfahrung und einem Haus mit großem eingezäunten Garten, wo sich Luna richtig austoben kann, da sie aufgrund ihres Jagdtriebes und ihrer Vorliebe zum Streunern nicht abgeleint werden kann.

Luna sollte aufgrund ihres Temperamentes nicht zu kleinen Kindern! Sie würde sich aber sicher über einen Artgenossen freuen, da sie sehr verträglich mit anderen Hunden ist.

Sie besucht derzeit eine Hundeschule. Die Hundeschule sollte auch weiterhin besucht werden, da Akitas zu den nordischen Hunderassen gehören und somit eine liebevolle, geduldige, aber auch konsequente Erziehung benötigen. Es könnte auch versucht werden, ob sie Spaß an Agility hat, da sie eine sehr schlaue Hündin ist.

Hm Jagdtrieb, da dachte ich gleich mal an unsere armen Katzen - sehr verträglich mit Artgenossen, da war ich doch eher skeptisch, denn immerhin ist es ein Akita und kein Retriver und ich kenne unser Rudel, das doch eher aus dominanten Hunden besteht.

Wir meldeten uns dann schriftlich bei Lunas Ansprechperson, stellten uns und unsere Hunde vor und stellten dann auch gleich die kritischen Fragen, die alle erfreulicherweise, positiv beantwortet werden konnten.

So stand einem Kennenlernen nichts mehr im Wege. Ich machte mich am 03.08.2005 auf den Weg Richtung München, um Luna live zu erleben - im Gepäck 3 Hunde, ein Dogo Argentino Mädchen, das der Rudelführer ist, und ein American Staffordshire Pärchen.

Dort angekommen wurde mir Luna zuerst einmal ohne Hunde vorgestellt, einfach damit ich mir ein erstes Bild von ihr machen konnte. Leider konnte mein Partner nicht mitkommen, da er so kurzfristig unmöglich frei bekommen hatte.

Luna zeigte sich ein bisschen reserviert, was mich nicht weiter störte, denn es ist doch rassetypisch und ich bin es auch von Chow-Chows gewohnt. Sie liess sich aber doch streicheln und mit Keksen bestechen. Ok soweit keine grösseren Probleme, jetzt war das Abenteuer mit unseren Hunden angesagt. Wir nahmen uns die Zeit und gingen mit jedem Hund einzeln zusammen mit Luna spazieren.

Die Dogo Hündin hat sie einmal zurechtgewiesen. Dann kam aber auch schon bald die erste Spielaufforderung. Die Staff Hündin machte einen auf Macho, was ich bei ihr aber kenne, denn es ist ein Überspielen von Unsicherheit gegenüber fremden Hunden, und der Rüde fand, je da ist ja jemand Neues zum spielen.

Für mich waren alle Reaktionen unserer Hunde im grünen Bereich und so sagte ich definitiv zu, dass wir Luna einen Lebensplatz bieten würden.

Die Formalitäten wurden dann noch erledigt und so konnte ich am selben Tag mit einem Akita im Gepäck den Heimweg antreten.

Luna
Luna

Die erste Nacht bei uns im Schlafzimmer ohne die anderen Hunde haben wir alle ruhig überstanden und die Katzen waren kein Thema, Luna hat diese ignoriert. Am nächsten Morgen machten wir dann den ersten großen Spaziergang bei uns im Wald und abwechselnd

Luna im Rudel
Luna im Rudel

konnte Luna mit jedem Hund an der Leine nebenherlaufen. Wir waren überglücklich wie einfach das ganze vonstatten ging. Kein Gemurre, überhaupt nichts.

Wir liessen Luna Zeit, haben von ihr wirklich nur gerade die nötigsten Kommandos verlangt und so konnte sie sich ziemlich stressfrei im Rudel integrieren. Zu Hause im Garten konnte sie abwechselnd mit unseren Hunden spielen, einfach immer darauf bedacht, dass es zu keinen Streitereien kam.

Luna mit Rudel
Luna mit Rudel

Wir merkten bald, dass sie im Garten Probleme hatte, wenn wir Luna zu uns riefen. Sie kam immer auf 2 Meter heran und wich dann geschickt aus, wenn man sie fassen oder streicheln wollte. Da half kein Hundekeks, kein Locken. gar nichts.

Mein Partner fand sich mit der Situation ab und fand, dann bleibe sie ein Flexi-Hund - aber bei mir war der Ehrgeiz geweckt und so schlossen wir beide die Wette ab, dass Luna innerhalb eines Jahres in wildfreien Gegenden frei gelassen werden könne.

Gewettet wurde um ein Nachtessen und so übte ich die nächsten Wochen und Monate zuerst im Garten und dann in wildfreien Gebieten zusammen mit den anderen Hunden an der Schleppleine. Es hat einige Wochen gedauert, bis ich das erste Mal die Schleppleine los lies und Luna mit den Hunden "frei" spielen konnte.

Wie gross war meine Freude, dass sie zu mir kam, als ich sie rief. Es klappte nicht immer, aber immer öfter.

Luna mit Schleppleine
Luna mit Schleppleine

Wenn Luna nicht kam, hatte ich ja die 10 Meter Schleppleine, die ich dann einfach aufnahm, und so dem Kommando mehr "Druck" verleihen konnte.

Im Februar 2006 war es soweit: Das erste Mal klinkten wir die Leine komplett aus und hielten dann kurz den Atem an, als wir das erste Mal riefen und Luna einen Augenblick zögerte. Aber sie kam, wie sie das in den vorangegangen Spaziergängen immer bewiesen hatte.

Luna
Luna

Luna
Luna

Seit dem Tag ist es so, dass Luna in wildfreien Gebieten zusammen mit unseren anderen Hunden frei herumtoben kann - es ist eine Freude ihnen zuzuschauen.

Wer hätte das gedacht? Das Abendessen war wirklich hervorragend :-)

Sonnige Grüsse aus der Schweiz
Sabine, Luna und die Kampfschmuser

siehe auch

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